Es gibt Situationen im Leben, die liegen ausserhalb unseres Vorstellungsvermögens. Sie sind zwar Sci-Fi-mässig erfassbar – aber es scheint uns absolut unmöglich, dass diese Situation eintreffen könnte. Denn unsere jetzigen Erfahrungen geben uns nämlich ganz gegenteilige Feedbacks. Unsere jetzigen Erfahrungen sagen uns nämlich, dass wir gesund, unbesiegbar, superintelligent, stark und jeder Situation gewachsen sind. Die typisch menschliche Selbstüberschätzung.
Dann trifft etwas ein, was objektiv gesehen möglich ist, uns aber total überrascht und aus der Bahn wirft. Wie ein Hurricane, eine Krankheit, ein Unfall, ein Todesfall. In diesem Moment werden uns die Grenzen unseres Einflussbereichs klar. Und wir müssen die Situation über uns ergehen lassen. Wir müssen erkennen, dass wir nicht allmächtig sind. Und versuchen, das Beste daraus zu machen.
Die Starken lernen ihre Schwäche kennen, jeder in seinem Bereich. Ob körperlich, intellektuell oder emotional stark – es gibt für jeden eine Grenze. Und niemandem kann man die Schuld zuzuweisen. Denn niemand hat Schuld.
Ich für meinen Teil lote gerade neue Grenzen aus. Und das ist anstrengend. Und lehrreich. Deshalb bin ich für meine Freunde und meinen Partner froh, welche mir Stabilität verleihen.
Gedanken von Anna Morf ©